
30.04.2025
30.04.2025
Foto v.l.n.r.: Dirk Thole, Vorsitzender der Geschäftsführung Stadtwerke Flensburg, Tobias Goldschmidt, Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein, Karsten Müller-Janßen, technischer Geschäftsführer Stadtwerke Flensburg
Am 29. April 2025 besuchte Tobias Goldschmidt, Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein die Stadtwerke Flensburg. Dirk Thole, Vorsitzender der Geschäftsführung und Karsten Müller-Janßen, technischer Geschäftsführer (beide Stadtwerke Flensburg) stellten den Transformationsplan vor, mit dem Flensburgs Wärmeversorgung bis 2035 klimaneutral werden soll.
Bis zu diesem Jahr wollen die Stadtwerke Flensburg die ganze Stadt CO2-neutral mit Fernwärme versorgen - früher als die gesetzliche Vorgabe. Dirk Thole betonte die Bedeutung dieses Vorhabens: „Da wir mehr als 90 % aller Flensburger mit Fernwärme aus unserem zentralen Heizkraftwerk versorgen, ermöglichen wir mit unserem Trafo-Plan die CO2-neutrale Wärmeversorgung für die ganze Stadt Flensburg. Andere Gemeinden müssen ihre Wärmeversorgung viel kleinteiliger angehen, während wir mit unserem zentralen Kraftwerk „nur“ einen großen Stellhebel bedienen müssen.“
Minister Goldschmidt betont bei seinem Besuch: „Auf dem Weg zur Klimaneutralität bleibt noch viel zu tun. Hier in Flensburg können wir sehen, wie es gelingen kann. Ich freue mich, dass die Stadt eine der ersten in Deutschland sein wird, die ihren Wärmebedarf CO2-neutral decken kann.“
Aber auch das erfordert einigen Aufwand, erklärt Karsten Müller-Janßen: „Wir werden die gesamte Flensburger Energieerzeugung systematisch umbauen und große Teile des fast 700 km langen Fernwärmenetzes erneuern.“
Der Transformationsplan ist in mehrere große Teilprojekte unterteilt, die in vier Phasen umgesetzt werden. In den ersten beiden Phasen (2025–2031) werden unter anderem zwei Großwärmepumpen in Betrieb genommen.
Diese Phasen umfassen auch die Optimierung des Fernwärmenetzes in verschiedenen Flensburger Stadtteilen. Da die Temperaturen im Netz sinken werden, um die Großwärmepumpen möglichst effektiv arbeiten zu lassen, müssen die Stadtwerke die niedrigen Temperaturen durch höhere Volumenströme - also mehr heißes Wasser - ausgleichen. Dafür werden die Leitungen vergrößert und das Netz optimiert.
In der dritten Phase sind unter anderem der Einsatz von Wasserstoff und eines Biomassekessels geplant. Bis zum Jahr 2035 wird die Wärmeversorgung Flensburgers aus dem Heizkraftwerk vollständig dekarbonisiert sein. Danach erfolgt die Umstellung der Reserveheizwerke.
Insgesamt investieren die Stadtwerke mehr als 400 Millionen Euro in die regionale Klimaneutralität. Finanziert wird die Transformation durch eigene Mittel, Fremdkapital sowie die Bundesförderung für Investitions- und Betriebskosten. Karsten Müller-Janßen freut sich über die Zusage: „Wir haben vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle vor kurzem auch die Zusage für die Förderung der Betriebskosten erhalten. Nun können wir sicher planen, auch mit dem Fokus, hohe Belastungen für die Bürger zu vermeiden.“