
22.04.2025
22.04.2025
Foto: Nele Otto, enco-consult. Heizkraftwerk Stadtwerke Flensburg
Auf dem Kraftwerksgelände der Stadtwerke Flensburg arbeiten drei innovative Technologien Hand in Hand: Heißwasser-Wärmespeicher, Elektrodenheizkessel und eine Photovoltaik-Anlage an der Außenwand eines Speichers bilden ein einzigartiges Technik-Trio zur nachhaltigen Energieversorgung.
Ein Wärmespeicher mit einem Gesamtvolumen von fast 30.000 Kubikmetern – das entspricht 30 Millionen Litern – dient als Puffer für die Fernwärmeversorgung. Er speichert heißes Wasser, das bei Bedarf flexibel abgegeben werden kann. Die gespeicherte Wärme hilft dabei, Verbrauchsspitzen morgens und abends auszugleichen. So können die Erzeugungsanlagen der Stadtwerke effizienter und gleichmäßiger betrieben werden.
Das Besondere: Der Speicher ist außen auf der Mantelfläche an der Sonnenseite teilweise mit Photovoltaik-Modulen bestückt, die Strom erzeugen.
Foto: Nele Otto, enco-consult, Wärmespeicher mit PV-Modulen
Erhitzt wird das Wasser für die Speicher auch durch moderne Elektrodenheizkessel, die – ähnlich wie ein Tauchsieder – das Wasser mit Strom auf bis zu 98° C bringen. Besonders wirtschaftlich ist der Betrieb, wenn viel günstiger Strom verfügbar ist, etwa bei starkem Wind, Sonnenschein und gleichzeitig geringem Verbrauch – typischerweise am Wochenende. Indem die Stadtwerke diesen überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien zur Wärmeerzeugung nutzen, leisten sie einen aktiven Beitrag zur Energiewende.
Ein Highlight des Projekts ist der mit Photovoltaik (PV) ausgestattete Wärmespeicher. Die PV-Module erzeugen Strom, mit dem ein Teil des Eigenbedarfs direkt gedeckt werden kann.
Karsten Müller-Janßen, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Flensburg erklärt: „Dieses Technik-Trio aus Wärmespeicher, Elektrodenheizkessel und PV-Modulen ist deutschlandweit vermutlich einzigartig. Im Sinne der Sektorenkopplung ist das eine optimale Lösung, um vorhandene Flächen effektiv zur Energieerzeugung zu nutzen und unterschiedliche Technologien intelligent zu kombinieren.“
Dirk Roschek, Geschäftsbereichsleiter für die Stadtwerke-Energieerzeugung freut sich: „Es ist großartig, dass wir im Rahmen unseres grünen Transformationsplanes auch Neubauflächen für Photovoltaik nutzen können. Die Anlage am Wärmespeicher ist dabei nur eine von vielen guten Ideen.“
Mark Schneider, Projektleiter bei den Stadt-werken Flensburg bewertet die Zahlen: „Die Photovoltaik-Module liefern eine Leistung von insgesamt 134 Kilowatt – genug um rund 50 Haushalte mit jeweils 3.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch zu versorgen.“
Ein Wärmespeicher hat eine Speicherkapazität von 900 Megawattstunden – ausreichend für den Jahresbedarf von 75 Haushalten mit einem Verbrauch von 12 MWh.