Anhang

I. Angaben zum Unternehmen

Sitz der Gesellschaft: Batteriestraße 48, 24939 Flensburg

Eingetragen im Handelsregister Abteilung B beim Amtsgericht Flensburg unter der Nummer HRB 1283 FL.

II. Angaben zur Form und Darstellung von Bilanz bzw. Gewinn- und Verlustrechnung

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2023 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches für große Kapitalgesellschaften und des GmbH-Gesetzes aufgestellt.

Für die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB gewählt.

Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.

Um die Klarheit und Übersichtlichkeit des Jahresabschlusses zu vergrößern, wird vom Wahlrecht gem. § 265 Abs. 7 HGB, bestimmte Angaben im Anhang zu erläutern, Gebrauch gemacht.

III. Erläuterungen

zu den Positionen von Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung bezüglich Ausweis, Bilanzierung und Bewertung

1. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Sachanlagen sind zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Die Abschreibungssätze orientieren sich an den amtlichen Abschreibungstabellen
für allgemein verwendbare Anlagegüter sowie ergänzend an der Abschreibungstabelle für den Wirtschaftszweig „Energie- und Wasserversorgung“.
Auf die in den Herstellungskosten enthaltenen eigenen Leistungen werden angemessene Material- und Fertigungsgemeinkostenzuschläge berechnet. Seit dem Geschäftsjahr 2020 wird bei Zugängen von beweglichen Vermögensgegenständen die degressive Abschreibungsmethode angewandt. Aufgrund untergeordneter Bedeutung für die Stadtwerke Flensburg GmbH werden in der Handelsbilanz die steuerlichen Regelungen des § 6 Abs. 2 EStG analog angewendet.
Kapitalzuschüsse werden von den Anschaffungskos-ten des Anlagevermögens abgesetzt. Empfangene Ertragszuschüsse werden seit dem Jahr 2003 ebenfalls unmittelbar von den Anschaffungs- und Herstellungskosten abgesetzt und gesondert im Anlagenspiegel ausgewiesen.
Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskos-ten, ggf. vermindert um Abschreibungen nach § 253 Abs. 3 Satz 5 HGB, ausgewiesen. § 253 Abs. 5 HGB wurde beachtet.
Bestimmte Positionen des Vorratsvermögens sind mit einem Festwert nach § 240 Abs. 3 HGB bewertet. Die übrigen Vorräte sind zu fortgeschriebenen durchschnittlichen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert.
Soweit erforderlich, wurden Abschreibungen gemäß § 253 Abs. 4 HGB vorgenommen.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert unter Berücksichtigung des erkennbaren Ausfallrisikos bewertet.
Die flüssigen Mittel sind zum Nennwert angesetzt.
Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.
Das Eigenkapital wird zum Nennwert bilanziert.
Die Gesamtdifferenzbetrachtung der steuerlichen Latenzposten ergibt zum Bilanzstichtag einen Aktiv-überhang. Auf eine Bilanzierung wird durch Ausübung des Wahlrechts gemäß § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB verzichtet. Die aktiven latenten
Steuern resultieren im Wesentlichen aus der Rückstellung für Deputate und die passiven latenten Steuern ergeben sich aus gebildeten Rücklagen nach § 6 b EstG. Der Berechnung der latenten Steuern liegt ein Steuersatz von 30,16 Prozent zu Grunde.
Bei den ausgewiesenen Gewinnrücklagen handelt es sich ausschließlich um andere Gewinnrücklagen. Die Verwendung des Bilanzgewinns 2023 wird in Abschnitt IV. Ergänzende Angaben Nr. (8) dargestellt.
Die Pensionsrückstellungen und ähnliche Rückstellungen umfassen neben den eigentlichen Altersversorgungszusagen die Rückstellungen für Deputate, die nach Erreichen der Altersgrenze gewährt werden.
Die Rückstellungen für Pensionen werden nach anerkannten versicherungsmathematischen Grundsätzen unter Anwendung der „Projected-Unit-Credit-Methode“ ermittelt. Als biometrische Rechnungsgrundlagen werden die „Richttafeln 2018 G“ von Prof. Dr. Klaus Heubeck zugrunde gelegt. Für die Abzinsung wurde pauschal eine durchschnittliche Restlaufzeit von 15 Jahren unterstellt und dafür der von der Deutschen Bundesbank auf den Bilanzstichtag ermittelte durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre von 1,83 Prozent angesetzt.
Als weitere Parameter wurden Rententrends von 2,50 Prozent bzw. 3,00 Prozent für die Rückstellungen für Pensionen berücksichtigt. Die Rückstellung für Deputate wurde mit einem Rententrend von 2,50 Prozent, einer Fluktuationsrate von durchschnittlich 2,75 Prozent und einem Anwartschaftstrend von 2,50 Prozent bewertet.
Die übrigen Rückstellungen sind nach Berücksichtigung erkennbarer Risiken in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt worden, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Den Berechnungen der Rückstellungen für Altersteilzeit und Jubiläumsleistungen wurden im Geschäftsjahr die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck zugrunde gelegt. Die Rückstellung für Altersteilzeitverpflichtung wurde mit einem Rechnungszinssatz von 1,03 Prozent sowie einem Anwartschaftstrend von je 3,00 Prozent für Aufstockungsbeträge und Gehälter sowie 2,00 Prozent für Rentenversicherungsbeiträge und für Beiträge zur Krankenversicherung bewertet. Die Ermittlung der Rückstellung für die Jubiläumsleistungen erfolgte nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren mit einem Rechnungszins von 1,74 Prozent, einem Anwartschaftstrend von 3,00 Prozent für Monatsgehälter, 2,00 Prozent für Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge und für Beiträge zur Renten- und Pflegeversicherung sowie einer Fluktuationsquote von durchschnittlich 2,95 Prozent. Die Rückstellungen für Beihilfen und für Sterbegeld wurden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt. Dabei kamen bei den Rückstellungen ein Zinssatz von 1,74 Prozent auf den Schätzwert 2023 mit einer Laufzeit von 15 Jahren zur Anwendung. Als weitere Parameter gelten für die Rückstellung für Beihilfen ein Rententrend von 2,50 Prozent und für die Rückstellung für Sterbegeld eine Fluktuationsrate von 2,58 Prozent. Die abgezinsten übrigen (=sonstigen) Rückstellungen sind mit dem von der Bundesbank ermittelten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst
worden.
Die Berechnung des Zinsaufwandes für die Rückstellungen für Pensionen, Beihilfen, Sterbegeld und Deputate erfolgt seit 2022 nach der retrospektiven Methode nach Neuberger.
Aufgrund der Verrechnung von Deckungsvermögen in Höhe von 611 TEUR (Vorjahr 482 TEUR) mit Verpflichtungen aus Langzeitarbeitskonten in Höhe von 611 TEUR (Vorjahr 482 TEUR) wird entsprechend § 246 Abs. 2 HGB zum Abschlussstichtag keine Rückstellung ausgewiesen. Die Bewertung des Deckungsvermögens erfolgt zum beizulegenden Zeitwert.
Die Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag passiviert.
Die Erstbewertung der Geschäftsvorfälle in Fremdwährung erfolgt zum Umrechnungskurs zum Zeitpunkt des Eigentumsüberganges. Die Folgebewertung wird nach § 256 a HGB durchgeführt.
Für die Absatzerwartung der Folgejahre aus abgeschlossenen und erwarteten Liefergeschäften wurden Beschaffungsgeschäfte für die Zukunft eingegangen. Sowohl Absatz- als auch Beschaffungsgeschäfte werden in Vertragsportfolien – abweichend zum Einzelbewertungsgrundsatz - zusammenfassend bewertet.
In die Vertragsportfolien werden hochwahrscheinliche Absätze auf Basis historischer Erfahrungen einbezogen, die fortlaufend aktualisiert werden. Die in das Vertragsportfolio einbezogenen Geschäfte sind sowohl in sachlicher als auch zeitlicher Hinsicht den gleichen Risiken ausgesetzt. Die Abgrenzung der Vertragsportfolien erfolgt dabei entsprechend der internen Steuerung. Zur Risikosteuerung der Vertragsportfolien wurde ein angemessenes, funktionsfähiges und dokumentiertes Risikomanagementsystem implementiert.
Als passive Rechnungsabgrenzungsposten werden Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, die Erträge für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

2. Angaben zu Positionen der Bilanz

1) Die Entwicklung des Anlagevermögens ist als Anlage zum Anhang dargestellt.  
Der Anteilsbesitz der Stadtwerke Flensburg GmbH stellt sich nach § 285 Nr. 11 HGB per 31.12.2023 in Verbindung mit § 271 Abs. 1 HGB wie folgt dar:

Anteile an verbundenen Unternehmen
–­ Unmittelbare Beteiligungen ­–

Sitz der
Gesellschaft

Anteile
am Kapital
Prozent

Eigenkapital
31.12.2023
EUR
Jahresergebnis
2023
EUR
AWZ Abfallwirtschaftszentrum Flensburg GmbH Flensburg 100 2.163.786,03

-246.096,48

Aktiv Bus Flensburg GmbH Flensburg 100 1.000.000,00 0,00*
Flensburger Hafen GmbH Flensburg 100 52.000,00 0,00*
Flensburger Flughafenbetriebsgesellschaft mbH Flensburg 100 52.000,00 0,00*

*) mit vorgenannten Gesellschaften bestehen zum 31.12.2022 Ergebnisabführungsverträge

Unter den Finanzanlagen werden Wertpapiere mit einer Haltefrist von mehr als einem Jahr zu Anschaffungskosten in Höhe von insgesamt 49,8 Mio. EUR ausgewiesen. Der Posten sonstige Ausleihungen enthält ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 10,0 Mio. EUR mit einer Fälligkeit zum 12.01.2026.

 

2) Die Vorräte, die einem Bewertungsvereinfachungsverfahren unterliegen, weisen folgende Unterschiedsbeträge auf der Grundlage des letzten bekannten Marktpreises aus:

  Buchwert zum
31.12.2023
TEUR
Marktwert zum
31.12.2023
TEUR
Unterschieds-
beitrag
TEUR
Emissionszertifikate entgeltlich 67.796 70.288 2.492
nEHS Zertifikate (BEHG) 3.629 3.629 0
Kohle 6.503 6.503 0
Heizöl 2.431 2.460 29

3) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten u. a. die Erlösabgrenzung in Höhe von 462,3 Mio. EUR (Vorjahr 326,0 Mio. EUR) für Verbräuche der Kunden aus Energielieferungen, die zwischen Ablese- und Bilanzstichtag entstanden sind, vor Saldierung mit den erhaltenen, nicht abgerechneten Bruttoabschlagszahlungen. 

Unter den sonstigen Vermögensgegenständen befinden sich auch Forderungen aus Vorsteuer, die rechtlich erst nach dem Bilanzstichtag entstehen.

 

Stand
31.12.2023
TEUR

Davon
> 1 JAHR
TEUR

Stand
31.12.2022
TEUR

Davon
> 1 JAHR
TEUR

Forderungen aus Liefer-
ungen und Leistungen
 Gesamt 326.853 0 38.111 0
 davon gegen die Gesellschafterin 497 0 88 0
Forderungen gg. verbundene Unternehmen
 Gesamt 2.425 0 1.682 0
 davon aus Lieferungen und Leistungen 61 0 116 0
Sonstige Vermögensgegenstände
 Gesamt 12.201 0 6.301 0
 davon gegen die Gesellschafterin 208 0 44 0

4) Aus der Abzinsung der Rückstellungen für Pensionen, Beihilfen und Deputate mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre ergibt sich im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre ein Unterschiedsbetrag in Höhe von 175 TEUR.

5) Die sonstigen Rückstellungen setzen sich zum Stichtag maßgeblich zusammen aus:

  Stand
31.12.2023
TEUR
Stand
31.12.2022
TEUR
Rückstellungen
aus dem Personalbereich
5.509 5.576
Rückstellung für
ausstehende Rechnungen
31.548 37.664
übrige Sonstige Rückstellungen 21.699 12.394
Gesamt 58.956 55.635

Die Höhe der übrigen sonstigen Rückstellungen werden im Wesentlichen durch Sachverhalte aus der Abrechnung von Endkunden in Höhe von 12,7 Mio. EUR (Vorjahr 6,4 Mio. EUR), sowie für Systemdienstleistungen der Energinet über 2,5 Mio. EUR (Vorjahr 2,5 Mio. EUR), Rückstellungen aus Rekultivierungsmaßnahmen in Höhe von 2,1 Mio. EUR (Vorjahr 1,7 Mio. EUR), Kundenrückforderungen in Höhe von 2,0 Mio. EUR (Vorjahr 0,0 EUR), aus Abrechnungsverpflichtungen für Jahresverbrauchsabrechnungen und für interne Abschlusskosten in Höhe von 1,2 Mio. EUR (Vorjahr 1,2 Mio. EUR) geprägt.

6) Für die Verbindlichkeiten bestehen folgende Restlaufzeiten (lt. § 268 Abs. 5 HGB):

    Davon mit einer Restlaufzeit
Stand 31.12.2021
Gesamt
TEUR
Bis
1 Jahr
TEUR
Über
1 Jahr
TEUR
Davon über
5 Jahre
TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Vorjahr) 120.163
(159.302)
13.503
(49.530)
106.660
(109.772)
52.139
(59.991)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Vorjahr) 73.348
(74.018)
73.348
(74.018)
0
(0)
0
(0)
Davon gegenüber der Gesellschafterin (Vorjahr) 2
(6)
2
(6)
0
(0)
0
(0)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (Vorjahr) 5.580
(5.554)
5.580
(5.554)
0
(0)
0
(0)
Sonstige Verbindlichkeiten (Vorjahr) 102.112
(84.738)
97.612
(80.238)
4.500
(4.500)
0
(0)
Davon gegenüber der Gesellschafterin (Vorjahr) 8
(2)
8
(2)
0
(0)
0
(0)
Gesamt
(Vorjahr)
301.203
(323.612)
190.043
(209.304)
111.160
(114.272)
52.139
(59.991)

In den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind insgesamt 35 TEUR (Vorjahr 180 TEUR) aus Sicherheitseinbehalten aufgrund z. B. fehlender Bürgschaften enthalten.
Im Geschäftsjahr ist unter den sonstigen Verbindlichkeiten mit einer Fälligkeit von bis zu fünf Jahren die Einlage aus der stillen Beteiligung der Gemeinde Harrislee in Höhe von 4,5 Mio. EUR ausgewiesen. Der Vertrag wurde mit Datum vom 29.11.2021 bis Ende 2026 verlängert.


7) In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von 130 TEUR (Vorjahr 208 TEUR) enthalten.


8) In dem Posten Sonstige Verbindlichkeiten werden die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden für Guthaben aus der Jahresverbrauchsabrechnung in Höhe von 3,7 Mio. EUR (Vorjahr 13,9 Mio. EUR), davon 8 TEUR (Vorjahr 2 TEUR) gegenüber der Gesellschafterin ausgewiesen. Ferner enthält der Posten aus der Umgliederung kreditorischer Debitoren zum Stichtag 20,4 Mio. EUR (Vorjahr 0,7 Mio. EUR) und die Zahlung in Höhe von 4,1 Mio. EUR des TBZ Technisches Betriebszentrum Flensburg AöR aus dem Verkauf der Anteile an der AWZ Abfallwirtschaftszentrum Flensburg GmbH und des Betriebsgrundstückes Eckernförder Landstraße 300 in 24941 Flensburg, zum 01.01.2024. Aus der Abgrenzung von Darlehenszinsen, die erst nach dem Bilanzstichtag fällig sind,
besteht eine Verbindlichkeit in Höhe von 60 TEUR (Vorjahr 80 TEUR).

3. Angaben zu Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung

9) Die Umsatzerlöse nach § 277 Abs. 1 HGB, die in Deutschland und Dänemark erbracht wurden, setzen sich wie folgt zusammen:

 

2023
TEUR

2022
TEUR

Elektrizitätsversorgung
inkl. Stromsteuer

922.615

742.916

Gasverteilung 
inkl. Erdgassteuer

180.516 203.837
Fernwärmeversorgung 141.920 92.766
Wasserversorgung 9.406 9.449
Telekommunikation 6.732 5.890
Sonstige Umsatzerlöse 2.176 2.661

Umsatzerlöse
vor Abzug Stromsteuer

1.263.364 1.057.519

Abzug Strom- und
Energiesteuer Erdgas

-55.137 -62.741
davon Stromsteuer -50.967 -53.482
davon Energiesteuer Erdgas -4.170 -9.259

Umsatzerlöse nach Abzug
Strom- und Energiesteuer

1.208.227 994.778

Die Umsatzerlöse der Elektrizitätsversorgung und der Gasverteilung beinhalten die an die Kunden weiterberechnete und an das Hauptzollamt abgeführte Strom- und Erdgassteuer in Höhe von zusammen 55,1 Mio. EUR. Die Umsatzerlöse in Dänemark betreffen in Höhe von 1,7 Mio. EUR Fernwärmelieferungen nach Padborg.

In der Gesamtbetrachtung sind im Geschäftsjahr periodenfremde Erlösminderungen in Höhe von 15,9 Mio. EUR aus dem Verbrauch und der Auflösung der Erlösabgrenzung 2022 für Energielieferungen an Kunden enthalten.

10) Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten periodenfremde Erträge aus Rückstellungsauflösungen in Höhe von 12,6 Mio. EUR, Erträge aus abgeschriebenen und einzelwertberichtigten Forderungen in Höhe von zusammen 2,0 Mio. EUR sowie Erträge aus Anlagenabgängen und Sonstigen periodenfremden Erträgen von gesamt 67 TEUR. Aus der Zuschreibung der Beteiligung an der AWZ Abfallwirtschaftszentrum Flensburg GmbH resultiert ein Ertrag in Höhe von rd. 3,0 Mio. EUR.


11) Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren betreffen im Wesentlichen den Energiebezug und den Brennstoffeinsatz in der Kraft-Wärme-Kopplung sowie die abgegrenzten Abschläge aus der EEG-Umlage an die Übertragungsnetzbetreiber und die Netznutzungsentgelte für fremde Netze.

IV. Ergänzende Angaben

1. Zusammensetzung der Organe, Aufwendungen für Organe und Organkredite

Die Mitglieder des Aufsichtsrates und der Geschäftsführung sind unter Punkt 9 und 10 aufgeführt.

Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung beliefen sich im Geschäftsjahr auf 919 TEUR, die sich aus einem erfolgsunabhängigen Anteil von 111 TEUR und einem erfolgsabhängigen Anteil in Höhe von 50 TEUR, sowie einer Abfindung von 758 TEUR zusammensetzen und zum anderen für Herrn Dirk Thole aus einem erfolgsunabhängigen Teil in Höhe von 284 TEUR.

Die Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrates verteilen sich im Geschäftsjahr wie folgt:


Name

Veränderung im
Geschäftsjahr


EUR
Gesellschaftervertreter:    
Kjaersgaard, Thorsten   15.440,76
Döring, Julia   7.786,44
Bauer, Anja bis 07.2023 2.018,47
Dunckel, Heiner ab 07.2023 1.933,49
Ellenberg, Björn ab 07.2023 1.933,49
Erichsen, Berit ab 07.2023 1.933,49
Dr. Jansen, Christoph Ulrich bis 07.2023 2.018,47
Kaempfe, Axel   3.951,96
Kracke, Imke bis 07.2023 2.018,47
Möller, Edgar ab 07.2023 1.933,49
Rode-Kuhlig, Susanne  bis 07.2023 2.018,47
Schlage, Marie Fride Elisabeth  ab 09.2023 1.251,45
Suhr, Ralf bis 07.2023 2.018,47
Arbeitnehmervertreter:    
Niedermeyer, Jochen   4.891,73
Bombe, Rolf bis 07.2023 2.018,47
Jacobsen, Claudia ab 07.2023 1.933,49
Junge, Stephan ab 07.2023 1.933,49
Kaetow, Ulrike bis 07.2023 2.999,55
Mundt, Michael bis 07.2023 2.018,47
Storm, Dirk ab 07.2023 1.933,49
Gesamt   63.985,61

Für ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung beliefen sich die Gesamtbezüge auf 147 TEUR. Zum Stichtag betragen die für ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung gebildeten Rückstellungen für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen 2,3 Mio. EUR. Die Pensionsverpflichtungen sind durch Bürgschaften abgesichert.

2. Belegschaft

Im Jahresdurchschnitt (gem. § 267 Abs. 5 HGB) wurden beschäftigt:

  2023 2022

Mitarbeiter insgesamt
(ohne Auszubildende)

648 634
 davon Mitarbeiter Vollzeit 507 521
 davon Mitarbeiter Teilzeit 141 122
Auszubildende 50 47

3. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

und Haftungsverhältnisse nach § 268 Abs. 7 HGB

Das Bestellobligo für die Folgejahre beträgt zum Bilanzstichtag 492,2 Mio. EUR, davon wurden Anzahlungen in Höhe von 9,6 Mio. EUR geleistet. Von den offenen Bestellungen entfallen 438,0 Mio. EUR auf Strom- und Gaslieferungen (denen entsprechende Strom- und Gasabsatzverträge gegenüberstehen) und 34,7 Mio. EUR zur Durchführung der Projekte Elektrodenheizkessel, Wärmespeicher, 110KV-Deutschlandanbindung und die Errichtung eines Busbetriebshofes.
Weiterhin wurden im Geschäftsjahr Verträge über den Kauf von Emissionszertifikate EUA’s in Höhe von 7,9 Mio. EUR geschlossen, die in 2024 und 2025 geliefert werden.
Es bestehen Verpflichtungen aus gegebenen Bürgschaften für verbundene Unternehmen in Höhe von 250 TEUR.
Mit den Tochtergesellschaften Aktiv Bus Flensburg GmbH, Flensburger Flughafenbetriebsgesellschaft mbH und Flensburger Hafen GmbH bestehen zum 31.12.2023 Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge, die die Stadtwerke Flensburg GmbH verpflichten, Verluste der Tochtergesellschaften auszugleichen und Gewinne zu übernehmen.
Mit den Tochtergesellschaften Aktiv Bus Flensburg GmbH, AWZ Abfallwirtschaftszentrum Flensburg GmbH (bis zum 31.12.2023), Flensburger Flughafenbetriebsgesellschaft mbH und Flensburger Hafen GmbH besteht ein
Cash Clearing, welches die Stadtwerke Flensburg GmbH verpflichtet, die Konten täglich auszugleichen.
Die Stadtwerke Flensburg GmbH ist Mitglied in der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL). Die hierüber versicherten Mitarbeiter der Gesellschaft bzw. deren Hinterbliebene erhalten hieraus Versorgungs- und
Versicherungsrenten, Sterbegelder sowie Abfindungen. Aufgrund der umlagefinanzierten Ausgestaltung der VBL besteht eine Unterdeckung in Form der Differenz zwischen den von der Einstandspflicht erfassten Versorgungsansprüchen und dem anteiligen, auf die Stadtwerke Flensburg GmbH entfallenden Vermögen der VBL.
Die für eine Rückstellungsberechnung erforderlichen Daten der ausgeschiedenen Mitarbeiter werden von der Gesellschaft nicht vorgehalten. Die zusatzversorgungspflichtigen Brutto-Löhne und Brutto-Gehälter betragen im Berichtsjahr 35,9 Mio. EUR, bei einem Umlagesatz für 2023 von 5,49 Prozent.

4. Finanzinstrumente und Bewertungseinheiten

Zum Bilanzstichtag bestehen Kohleswaps für die Jahre 2024 und 2025 von umgerechnet 9,1 Mio. EUR mit einem Marktwert von 6,6 Mio. EUR.
Die Bildung von Bewertungseinheiten erfolgt im Rahmen von Portfolio-Hedges.


Vertragsportfolio Endkundengeschäft Strom extern sowie Erdgas extern (jeweils gesonderte Portfolien):
Gleichartige Risiken aus kontrahierten und hochwahrscheinlichen Strom- bzw. Erdgasabsatzverträgen mit Endkunden werden zusammengefasst und in der Gegenüberstellung mit den zugehörigen externen Strom- bzw. Erdgasbeschaffungsgeschäften bewertet. Offene Positionen entstehen dabei lediglich innerhalb definierter Grenzen und werden fortlaufend überwacht. Die zum Bilanzstichtag offenen Beschaffungsverträge, die in ein Vertragsportfolio auf Basis eines Hedges einbezogen wurden, haben bei der Strombeschaffung ein Nominalvolumen von 2,5 Mio. EUR mit einer Laufzeit bis zum Jahr 2024 und bei der Erdgasbeschaffung ein Nominalvolumen von 15,2 Mio. EUR mit einer Laufzeit bis zum Jahr 2024.


Portfolio internes Versorgungsgebiet:
Für die Zukunft eingegangene Kohle, Erdgas- und CO2-Zertifikats Beschaffungsverträge werden zusammengefasst bewertet und den zu erwartenden Fernwärme- und Stromabsatzmengen gegenübergestellt. Die dabei
eingegangenen Positionen werden entsprechend definierter Vorgaben fortlaufend überwacht.
Für sämtliche Portfolios wird eine lieferjahrbezogene Deckungsbeitragsrechnung unter Berücksichtigung der zurechenbaren Gemeinkosten durchgeführt. Insgesamt haben die daraus resultierenden Sachverhalte zu einer Rückstellungsbildung für das Endkundengeschäft Strom in Höhe von 3,4 Mio. EUR und für das Endkundengeschäft Erdgas in Höhe von 0,7 Mio. EUR geführt.
Die bilanzielle Abbildung der Bewertungseinheiten erfolgt nach der Einfrierungsmethode

5. Behandlung von Emissionsberechtigungen

Unentgeltlich ausgegebene Emissionsberechtigungen sowie deren Rückgabeverpflichtung für die im Geschäftsjahr verursachten Emissionen werden zum Bilanzstichtag zum Erinnerungswert angesetzt. Bei einer Betrachtung zum Zeitwert (EEX–Börsenpreis zum Bilanzstichtag) würde sich für die im Bestand befindlichen unentgeltlichen Emissionsrechte (EUA - European Union Allowance) ein Wert von 3,7 Mio. EUR ergeben. Ferner befinden sich im Bestand entgeltlich erworbene Emissionsrechte (EUA`s) mit Anschaffungskosten in Höhe von 67,8 Mio. EUR. Für die Abgabeverpflichtung nach dem Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz (TEHG) für tatsächlich verursachte Emissionen im Geschäftsjahr 2023 werden die entgeltlich erworbenen EUA`s zum Teil herangezogen und eine entsprechende Verbindlichkeit im Jahresabschluss ausgewiesen. Ebenfalls im Bestand sind zum Stichtag entgeltlich erworbene nEHS-Zertifikate (Nationales Emissionshandelssystem), die mit Anschaffungskosten in Höhe von 3,6 Mio. EUR ausgewiesen werden.

6. Sonstige Angaben

Für das Geschäftsjahr 2023 wurde die RSM Ebner Stolz GmbH & Co. KG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Hamburg, zum Abschlussprüfer für die Stadtwerke Flensburg GmbH bestellt. Das Honorar für die Prüfungsleistungen ist im Anhang zum Konzernabschluss der Stadtwerke Flensburg GmbH dargestellt.

7. Ausschüttungssperre

Der Gesamtbetrag der ausschüttungsgesperrten Beträge beläuft sich auf 175 TEUR und resultiert ausschließlich aus dem Unterschiedsbetrag zwischen der Bewertung der Rückstellungen für Pensionen, Beihilfen und Deputate nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren.

8. Vorschlag zur Gewinnverwendung

Der Jahresüberschuss und Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2023 ergibt sich wie folgt: 

  EUR
Jahresüberschuss 2023 107.877.299,29
Abzgl. Vorabausschüttung -4.000.000,00
Bilanzgewinn 2023 103.877.299,29

Die Geschäftsführung schlägt vor, von dem Bilanzgewinn 89.877.299,29 EUR auf neue Rechnung vorzutragen und 14.000.000,00 EUR lt. Gewinnverwendungsvereinbarung zusätzlich an die Gesellschafterin auszuschütten.

Flensburg, 31. März 2024

Stadtwerke Flensburg GmbH