Phase 3

Phase 3

Einsatz CO₂-neutraler Energieträger

Die dritte Phase soll in der Mitte der 30er Jahre abgeschlossen sein. Aufgrund des langen Zeithorizontes ist es sinnvoll, den Stand der Technik, die Brennstoffsituation und die äußeren Rahmenbedingungen kontinuierlich zu beobachten und den Plan für die Dekarbonisierung an die jeweils geltenden Rahmenbedingungen anzupassen.

Die Stadtwerke Flensburg sehen nach heutigem Stand der Technik verschiedene Möglichkeiten für den Umbau der Energieversorgung auf CO₂-Neutralität:

  • Einsatz von Biomasse aus Alt- und Restholz
  • weitere Elektrodenheizkessel
  • Einsatz von grünen Gasen wie Wasserstoff (H2). Die Kessel K12 und K13 sind dafür geeignet. Aus heutiger Sicht ist es noch offen, ab wann H2 in der Energieerzeugung eingesetzt werden kann. Experten und Politik sehen H2 zunächst in der Industrie und im Verkehr.
  • Schritt-für-Schritt sollen die Vorlauftemperaturen des Fernwärmewassers abgesenkt werden. Dies wird eine effizientere Wärmeerzeugung und -verteilung ermöglichen. Dieser Prozess wird sicher schon 2024 beginnen, aber sehr langfristig angelegt sein, sodass er erst in den 30er Jahren abgeschlossen sein wird.
  • saisonale Wärmespeicher, die Wärme über mehrere Monate speichern können. Wenn z. B. Großwärmepumpen im Sommer Wärme produzieren, die dann keiner benötigt, kann diese in großen, saisonalen Speichern bis zum Winter zwischengelagert werden.
  • dezentrale Einspeiser: Betriebe, die selber Wärme produzieren, könnten diese in das zentrale Wärmenetz der Stadtwerke einspeisen. Gleiches gilt für Abwärme aus der Industrie, wobei das Potenzial für beide Möglichkeiten in Flensburg begrenzt ist. Auch dieser Prozess wird bereits 2024 beginnen und aufgrund der längerfristigen Umsetzung ebenfalls erst in den 30er Jahren abgeschlossen sein.
  • Letztendlich müssen auch die Reserveheizwerke auf biogene Brennstoffe umgerüstet werden.

EINSATZ CO₂-NEUTRALER ENERGIETRÄGER

Maßnahmen

Temperaturreduzierung

Durch eine Temperaturreduzierung im Bestandsnetz wollen die Stadtwerke Flensburg eine weitere Maßnahme umsetzen, die zu einer klimaneutralen Energieversorgung beiträgt.

Temperaturreduzierung

Biomasse

Ersatzbrennstoffe mit bis zu 40 Prozent biogenem Anteil und Holzhackschnitzeln, 100 Prozent biogen, ersetzen die Kohle. Zukünftig ist die Umrüstung des Kessel 11 oder sogar der Bau einer neuen Anlage denkbar, in der die Nutzung von Rest- oder Altholz möglich ist.

Biomasse

Solarthermie

Um Strom aus erneuerbaren Energien zu produzieren, nutzen die Stadtwerke Flensburg schon heute eigene Photovoltaikanlagen. Zukünftig soll die Nutzung von Solarthermie auf Freilandflächen hinzukommen. Der Unterschied: Solarthermie Anlagen wandeln Sonnenenergie in Wärme um. Photovoltaikanlagen machen aus Sonnenlicht elektrischen Strom.

Solarthermie

Elektrolyseur

Bei der Elektrolyse wird Wasser mit Hilfe von elektrischem Strom in seine Bestandteile „Sauerstoff“ und „Wasserstoff“ aufgespalten. Bei der Verwendung von regenerativ erzeugtem Strom wird so der CO2-neutrale Brennstoff Wasserstoff gewonnen. Den gewonnenen „grünen Wasserstoff“, der durch einen eigenen Elektrolyseur vor Ort erzeugt wird, kann in den Kesseln 12 und 13 mitverbrannt werden.

Elektrolyseur

Saisonaler Speicher

Saisonale Speicher sind große Wärmespeicher, in denen Wärme über Monate mit geringen Wärmeverlusten gespeichert werden kann. Dazu wird der Wärmeüberschuss aus dem Sommer für den Winter zwischengespeichert. Eine mögliche Bauform ist ein Erdbeckenspeicher – eine der wirtschaftlichsten und flexibelsten Energiespeicherlösungen der Zukunft.

Saisonaler Speicher

Dezentrale Einspeiser

Im zentralen Heizkraftwerk der Stadtwerke Flensburg wird Wärme erzeugt. Aber auch andere gewerbliche und industrielle Unternehmen erzeugen Wärme. Damit diese Energie nicht verloren geht, speist z. B. das Flensburger Klärwerk seine Abwärme als dezentraler Einspeiser in das Fernwärmenetz der Flensburger Stadtwerke ein. Weitere Einspeiser könnten hinzukommen.

Dezentraler Einspeiser

100 % H2-Betrieb

Schon heute könnten die GuD-Anlagen Kessel 12 und 13 anteilig mit Wasserstoff betrieben werden. Langfristig kann eine Umstellung auf einen Betrieb mit 100 Prozent Wasserstoff erfolgen. Eine weitere entscheidende Weichenstellung für die dekarbonisierte Zukunft der Stadtwerke Flensburg.

Wasserstoff