Lagebericht

III. Prognosebericht

Resultierend aus den anhaltend hohen Preisen auf den Energiemärkten, erwarten die Stadtwerke Flensburg für das Geschäftsjahr 2023 erstmals einen Umsatz von über 1 Mrd. EUR. Wie in den Vorjahren stellt dabei das Stromendkundengeschäft den größten Teil der Umsatzerlöse dar. Insgesamt soll im Endkundengeschäft Strom ein Umsatzvolumen von rund 915 Mio. EUR erzielt werden.

Trotz der Konzentration des Erdgas-Produktkundengeschäfts auf Schleswig-Holstein wird auch im Gasvertrieb für 2023 nochmals mit einem gegenüber dem Vorjahr höheren Umsatzvolumen gerechnet. Insgesamt beläuft sich die Erwartung auf rund 169 Mio. EUR, wobei der Großteil der Umsatzerwartung auf den Bestand der Individualkunden entfällt.

Die Absatzerwartung für die Fernwärme im internen Netzgebiet liegt mit 933 GWh auf dem Niveau von 2022. Auf Basis der eingeführten Preisgleitklausel besteht eine Umsatzerwartung von rund 160 Mio. EUR aus dem geplanten Absatz in dieser Sparte.

Mit annähernd 7,6 Mio. EUR soll die Sparte Telekommunikation zum Gesamtumsatz beitragen. In 2023 wird mit einem weiteren Kundenzuwachs gerechnet.

Insgesamt liegt die Umsatzerwartung für 2023 für das Unternehmen bei ca. 1,49 Mrd. EUR. Das Stromgeschäft hat an dieser Erwartung nach wie vor den größten Anteil.

Aus der Einsatzplanung des Kraftwerks resultiert auch ein entsprechender Betrag für die KWK-Förderung im Wirtschaftsjahr 2023. Das Preisniveau des Erdgases wird dabei im Wesentlichen die technische Einsatzreihenfolge der Kraftwerksanlagen bestimmen und sich folgend auch auf die wirtschaftlichen Ergebnisse auswirken. Im Jahresverlauf eintretende Abweichungen, sowohl bei der Witterung als auch bei der Preisentwicklung der Einsatzstoffe, können Einfluss auf das wirtschaftliche Ergebnis haben.

Das gestiegene Absatz- und Umsatzvolumen zieht absolut höhere Beschaffungskosten für Brennstoffe und Strombezug nach sich. Die Stadtwerke verfolgen dabei eine risikoaverse Beschaffungsstrategie mit dem Ziel, von negativen Marktentwicklungen möglichst in nur geringem Umfang betroffen zu sein.

Aufgrund der relativ stabilen Mitarbeiterzahl des Gesamtunternehmens und Tarifanpassungen wird ein gegenüber dem Vorjahr um rund 2 Mio. EUR höherer Personalaufwand erwartet. Die Abschreibungen auf die Anlagen von Erzeugung und Netzen inklusive der fertiggestellten Abschnitte des Glasfasernetzausbaus,
erreichen in 2023 einen gegenüber dem Vorjahr nochmals höheren planerischen Stand von rund 44 Mio. EUR.

Daraus ergibt sich eine Ergebniserwartung für das Gesamtunternehmen, die planerisch im niedrigen dreistelligen Mio. EUR-Bereich und damit nochmals deutlich über dem Ergebnis des abgeschlossenen Jahres liegt. Die damit ermöglichte Thesaurierung eines wesentlichen Ergebnisanteils erlaubt einen Ausbau der Eigenkapitalausstattung, der die Risikotragfähigkeit des Unternehmens weiter stabilisiert und dessen Finanzierungsfähigkeit stärkt.

Die Investitionstätigkeit konzentriert sich neben der Fertigstellung der zweiten GuD-Anlage (Kessel 13) vor allem auf die geplante Errichtung von jeweils einem weiteren Elektrodenheizkessel und einem Wärmespeicher am Heizkraftwerk, den weiteren Ausbau des Telekommunikationsnetzes, die Deutschland-Anbindung des 110 kVNetzes und die Errichtung eines neuen emissionsfreien Betriebshofes für die Tochtergesellschaft Aktiv Bus. Zusammen mit den Mitteln, die dem Erhalt und dem Ausbau der Bestandsnetze dienen, werden die strategischen Ziele Subtanzerhalt und -aufbau umgesetzt.